Eikon - Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst
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No Sleep ´til Ragnarök

Ort
galerie michaela stock
Österreich, 1040 Wien, Schleifmühlgasse 18
+43 1 920 77 78, www.galerie-stock.net

von 08.05.2009 bis 27.06.2009

Zusatzinfo

No Sleep ´til Ragnarök Plastiken und Zeichnungen 8.Mai bis 27.Juni 2009 Wo: Galerie Michaela Stock, Schleifmühlgasse 18, 1040 Wien Vernissage: Donnerstag, 7. Mai um 19 Uhr Zur Eröffnung spricht: Dr. Berthold Ecker +++++++++++++ Michael Nitsches figürliche Plastiken sind Montagen aus gebrauchten und ausrangierten Materialien. Kunstpelze, Altkleider, Stofftierreste, Schädel und Geweihe bilden die Grundlage, aus denen der Künstler hybride Wesen formt, die aus einer anderen Welt zu kommen scheinen. Jede seiner Plastiken hat der Künstler mit heißem Paraffin übergossen, wodurch sie diese typische Oberflächentextur erhalten, die gleichzeitig flüssig und fest erscheint. Stofflichkeit, Farbe und Ausdruck der Figuren verändern sich völlig durch das Einwirken des Paraffins. Was zunächst vertraut wirkte, mutiert und scheint damit zu beginnen, ein eigenes Leben zu führen. Der Charakter der Plastiken Michael Nitsches und seine Art der Materialnutzung entsprechen dem Ansatz einer heutigen Künstlergeneration. Das New Museum in New York nannte diese bildhauerischen Formen unlängst "Unmonumental", womit weniger ein Stil als eine Haltung angedeutet wird. Ein Satz künstlerischer Strategien, in denen Fundstücke, künstliche Objekte, gebrauchte Skulpturen und Müll benutzt werden. Diese eklektischen, unordentlichen und hybriden Skulpturen spiegeln eine fragmentierte und gleichzeitig von materiellem Überfluss bestimmte Welt, die von einem nervösen Gefühl der Paranoia bestimmt wird. Nitsches Plastiken aus ausrangierten Materialien passen zu dem, was man unmonumental nennen könnte. Es sind spielerische Antihelden, die als Teil einer fantastischen Welt ein Gegengewicht zum Alltag bilden. Auch in den Zeichnungen tobt diese Fantasiewelt, die wohl am Besten als Groteske zu beschreiben ist. Die gezeichneten Gestalten existieren in einer Sphäre, in der Hemmungslosigkeit zu einem ständigen Zustand geworden ist. Man fühlt sich an mittelalterliche Hieronymus Bosch-artige Szenen erinnert, in denen die Verführungen des irdischen Daseins und die Todsünden Hand in Hand gehen und gemeinsam einen Zustand finden, in dem es weder gut noch böse gibt. Die Antihelden Nitsches verbinden kindliche Unschuld mit den Schattenseiten des Ewachsenendaseins. Aber der Künstler suggeriert, als gebe es mehr als diese simple Zweiteilung. Es scheint, als greife er in Denk- und Wahrnehmungsautomatismen ein. Festgelegte Assoziationen gelten nicht mehr. So wie die Objekte in den Wunderkammern des Barock mehrheitlich noch unbekannt waren und erforscht werden sollten, so scheinen sich auch seine Plastiken in einer Zwischenzone zu befinden, in der man nach Wörtern sucht, um ihre Bedeutung zu erfassen. Eine Bedeutung, die ungeachtet ihrer Doppelsinnigkeit auf eine psychische Art und Weise höchst direkt ist. Das undefinierte und manchmal schmutzige dieser Plastiken spricht den Betrachter sehr direkt an und lässt ihn in einem unbestimmten Gefühl zurück, das so gut zu diesen Charakteren passt, die zugleich Abneigung und Mitgefühl erwecken. Genauso wie man früher über die Raritäten in der Wunderkammer staunte, so kann man sich heute von den Geschöpfen in Nitsches albtraumartigem, prachtvollen Universum in Staunen versetzen lassen. Laurie Cluitmans/Katalogtext: "No Sleep ´til Ragnarök", 2008 Öffentliche Verkehrsmittel: U4/U1 bis Karlsplatz - Ausgang "Wiedner Hauptstraße" 7 Minuten zu Fuß oder mit dem Bus 59A Ausgang "Kärntner Ring" gegenüber der Oper 2 Stationen bis Schleifmühlgasse Galerie Michaela Stock Schleifmühlgasse 18 1040 Vienna/Austria t: +43-1-920 77 78 m: +43-699- 1920 77 78 Öffnungszeiten: Di-Fr: 15.00-19.00 uhr Sa: 11.00-15.00 uhr www.galerie-stock.net info@galerie-stock.net