Eikon - Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst
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Wahlverwandtschaften-regenerated

Ort
galerie michaela stock
Österreich, 1040 Wien, Schleifmühlgasse 18
+43 1 920 77 78, www.galerie-stock.net

von 30.06.2009 bis 29.08.2009
Eröffnung: 01.01.1970 01:00

Zusatzinfo

Wahlverwandtschaften-regenerated 1.7. bis 29.8.2009 Vernissage: Dienstag, 30.06.2009, um 19:00 Uhr Zur Eröffnung spricht Dr. Theresia Hauenfels + 3 Jahres-Fest und Katalogpräsentation mit DJ: Freitag, 28. 8. 2009 ab 16 Uhr mit „open end” ---------------------------------------------- Historische Frauenpersönlichkeiten stehen im Fokus des Künstlerinnenblickes: Porträtiert werden mitreißende Zeitgenossinnen, Pionierinnen vielfältigster Art, zu denen die Teilnehmerinnen der Ausstellung in einer besondere Beziehung stehen. Generationsübergreifende Konnexe werden gebildet und dabei bewusst aktuelle Bezüge gesucht. Der weibliche Körper und der Aspekt des Verhüllens, des Verkleidens und auch der Verschleierung ist Thema des Beitrags von Claudia Maria Luenig. Ausgangspunkt ist das Leben und schriftstellerische Werk der 1904 verstorbenen Isabelle Eberhardt, die als junge Frau Ende des 19. Jahrhunderts Afrika bereiste. Bei der Realisierung hat die Bildhauerin auf Metall und Kabel als Werkstoff zurückgegriffen. Textzitate sind in die gehäkelten Objekte eingearbeitet. Mit einem berühmten Bild von Paula Modersohn-Becker, bei dem sich die Worpsweder Künstlerin und bedeutende Vertreterin des deutschen Expressionismus als Schwangere darstellte, setzt sich Stephanie Guse in einer photographischen ironisierten Selbstinszenierung auseinander. Die Bernsteinkette des Originals bildet sie jedoch hier aus den gelben Schalen des Innenlebens von Überraschungseiern nach. Ebenfalls eine Persönlichkeit aus dem Kunstleben des frühen zwanzigsten Jahrhunderts wird bei Diana Deu zum Thema: DADA- Baronesse Elsa von Freytag-Loringhoven (1874-1927). Deren Veröffentlichungen in der Avantgarde Zeitschrift Little Review sowie ihre sexuell aufgeladenen Auftritte lösten starke Kontroversen aus. Im Fokus der künstlerischen Auseinandersetzung steht der fließende Übergang zwischen Leben und Kunst. Christiane Spatt befasst sich in einer Fotoinstallation mit dem berühmten Pin-up-girl der 50er Jahre und Vorbild vieler Comicfiguren, Betty Page, die als Wegbereiterin der Sexuellen Revolution gilt. Wegen der Zurschaustellung weiblicher Sexualität wurde sie als mediale playerin im prüden Nachkriegsamerika zu einer öffentlichen Person, oszillierend im Spannungsfeld Unschuld und Laszivität: zwischen Befreiung und Konsumobjekt. In der Installation „Sweet Lady of Darkness“ befasst sich Sabine Groschup mit zwei Ikonen der Filmgeschichte der 60er und 70er Jahre: Doris Day und Barbara Streisand. In einen bodenlangen, pinkfarbenen Mantel in der Anmutung einer mittelalterlichen Kutte, zu verstehen als Allusion an den Tod, ist, wo das Herz sitzt, ein Monitor eingelassen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob das projizierte Frauenbild auch heute noch seine Geltung hat. (Theresia Hauenfels)