Eikon - Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst
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FLASHMOB?

Ort
MAERZ Künstlervereinigung
Österreich, 4020 Linz, Eisenbahngasse 20
www.maerz.at

von 08.02.2012 bis 18.03.2012
Eröffnung: 07.02.2012 19:30

Zusatzinfo

10 Jahre Flashmobs - 50 Jahre Fluxus Was ist Flashmob? Der Versuch einer Definition könnte folgendermaßen lauten: Unverhofft findet sich eine Gruppe von Leuten (die sich per Internet oder Handy verabredet haben) taucht unerwartet an einem belebten öffentlichen Ort auf, führt möglichst synchron eine bestimmte ästhetische Handlung aus und zerstreut sich partisanenartig schnell wieder. Der Siegeszug des Flashmob brachte gleichzeitig eine Trivialisierung mit sich: vielerlei wird so bezeichnet: redundante Werbeveranstaltungen ebenso wie immer gleiche Chorustänze. Interessante Choreographien sind immer schwerer zu finden, was vor etwa 10 Jahren spannend war, wurde mehr und mehr verwässert.. Bereits das gemeinsame Turnen des Seniorenclubs wurde schon als Flashmob bezeichnet. Jedenfalls sind ohne Kommunikationsmedien und (innovative) Choreographie Flashmobs nicht denkbar. Was ist sonst darüber zu sagen? Niemand wartet mehr auf die Erlaubnis der Institutionen, um sich öffentlich zu äußern. Das wäre eine Parallele zur Fluxuskunst, die ebenfalls mit Auftritten im Öffentlichen Raum und mit Handungsanweisungen arbeitete. Selbstermächtigung scheint der Begriff der Stunde: man könnte das Phänomen Flashmob als Einübung der Willensaußerung verstehen. Die in den 90er Jahren getroffene Unterscheidung zwischen spaßorientierten Flashmob und sozialpolitisch wirksamen Smartmob ist wohl nicht mehr haltbar, die Grenzen sind fliessend… Karin M. Hofer ging im Rahmen von ÄSTHETIK des TÄGLICHEN diesen Zeiterscheinungen (zwischen Innovation, Epigonentum und Trivialität) nach, traf sich zu Gesprächen mit Persönlichkeiten aus dem Kunst- und Medienbereich. Erstes Ergebnis dieser Besuche (die fortgesetzt werden – work in progress) ist eine Medieninstallation die nun in der Künstlervereinigung MAERZ zu sehen ist: Von der Autorin aus dem Netz gefischten, innovativen Flashmobs stehen gefilmte Statements von Daniela Brandmayr, eSeL, Sybille Ettengruber, Werner Fenz, Daniela Fürst und Richard Kriesche gegenüber. Die Settings sind von den Interviewpartnern selbst gewählt, sie stellen ein wichtiges Gestaltungselement dar. Performativ Besprochenes ergänzt sich mit Aus- und Aufgeführten, im www dokumentierten, interessanten Choreografien aus New York, Graz, Köln, Bialystok, Moskau, etc