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Wolfgang Lüttgens, Thomas Strogalski - Vom Innen und Außen

Künstler | Thomas Strogalski | Wolfgang Lüttgens

Ort
Epson Kunstbetrieb
Deutschland, 40221 Düsseldorf, Kaistrasse 7-9
+49 211 73 27 98 45, www.epson-kunstbetrieb.de

von 05.06.2009 bis 01.08.2009

Zusatzinfo

Ein Berufsfotograf aus Düsseldorf auf der einen Seite, ein Künstler aus Köln, der die Fotografie als künstlerisches Medium nutzt, auf der anderen: Thomas Strogalski und Wolfgang Lüttgens gehen auf den ersten Blick unterschiedliche Wege in der Fotografie. Erfolgreich sind sie beide, auch im Kunstmarkt. Der Epson Kunstbetrieb bringt nun vom 5. Juni bis 1. August 2009 exklusiv die Bildwelten beider Fotokünstler in einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt zusammen. Das Ergebnis ist visuell überaus spannend und steht exemplarisch für die Rolle der digitalen Fotografie in der Bildenden Kunst heute.

Wolfgang Lüttgens (Köln) ist ein Grenzgänger zwischen realen und imaginären Räumen. In seinen Werken befragt und hinterfragt er die Realität, spielt mit ihren Darstellungsmöglichkeiten und gibt ihr neue Erscheinungsformen. Ausgangspunkt der fotografischen Arbeiten ist die Momentaufnahme eines räumlichen Ambientes. Lüttgens bevorzugt in seinen Bildern ein Format, das annähernd quadratisch ist und durch seine wenig eindeutige Form der Abstraktion hilfreich entgegen kommt. Er arbeitet mit Fotos wie mit anderen Materialien und Medien auch, sie sind für ihn in erster Linie Werkstoffe. Aus mehreren Fotografien trifft er eine Auswahl und verwendet sie, ganz oder teilweise, für das angestrebte Bild. Das digitale Bearbeiten gewährt Lüttgens großen Spielraum: Durch Verschieben einzelner Partien, durch deren Verzerren und Ändern ihrer Größe sowie durch das Anlegen unterschiedlicher Ebenen gelangt Lüttgens zu verschachtelten, inkongruenten Räumlichkeiten.

Bei einigen neuen Arbeiten tritt Farbe als rein abstrakte Fläche in Lüttgens Bilder. Zu dieser Wirkung gelangt der Künstler zusätzlich dadurch, dass er Inkjet-Drucke herstellt, deren Oberfläche matt ist. Mit Hilfe dieser Technik erhalten die Fotos eine erstaunlich malerische Qualität. Der Betrachter kann mitunter kaum unterscheiden, ob das Bild und insbesondere die abstrakte Fläche fotografischen Ursprungs ist oder aber handwerklich gemalt wurde. Hier sind sämtliche Kriterien bildnerischen Schaffens vorhanden: Lüttgens kreiert aus einem Reservoir von Realitätspartikeln eine neue Bildrealität.

Thomas Strogalski (Düsseldorf) ist ausgebildeter Profifotograf, Mitglied des Bundes Freischaffender Fotodesigner (BFF) und mehrfach für seine Arbeiten ausgezeichnet. Besonders seine Autowerbe- und Landschaftsfotografien sorgen international für Furore. Thomas Strogalski inszeniert vor allem Außenszenarien mit großer Akribie. Kleinste Details seiner großformatigen Arbeiten scheinen für diesen einen Moment der Belichtung kreiert worden zu sein - sind aber das Ergebnis aufwändiger digitaler Postproduktion. Landschaften und Szenerien werden mit einer bewussten Künstlichkeit versehen, die das endgültige Werk von der "Aufnahme eines Momentes" zu einem "Status der Ewigkeit" transformiert. Der Betrachter sieht die Fotografie nicht mehr als Moment- sondern als Sinn-Bild.

Interessant bei den Arbeiten von Thomas Strogalski ist auch die Verwendung mehrerer Assoziationsebenen - ein Ergebnis der teilweise überwältigenden Detailfülle seiner Arbeiten. Aus mehreren Metern Betrachtungsabstand wirken die Bilder ungleich anders als "bei näherer Betrachtung", bei der sich dem Auge viele kleine "Unterwelten" eröffnen.

Die Ausstellung "Vom Innen und Außen" verbindet die unterschiedlichen Ansätze beider Künstler mit digitaler Fotografie zu einer Schau, die den jeweiligen Werken ihre eigene Aura erhält, darüber hinaus aber in der vom Epson Kunstbetrieb kuratierten Zusammenstellung gegenseitige visuelle Spannung erzeugt. Wolfgang Lüttgens komponiert aus diversen Fotofragmenten eine eigene digitale Bildwelt, während Thomas Strogalski ausgehend von einem digital fotografierten Bild als Vorlage in unzähligen Schritten eine ebenfalls neue Bildwelt gestaltet. Damit vertreten beide Künstler auf ihre Art zwei der wesentlichen Positionen aktueller künstlerischer Fotografie, die in der gemeinsamen Ausstellung hohe visuelle Energie fließen lässt. Von innen nach außen und zurück.