Eikon - Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst
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n Their Own Voice

Ort

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von 12.03.2016 bis 23.04.2016
Eröffnung: 01.01.1970 01:00

Zusatzinfo

Gallery Taik Persons ist hocherfreut, Milja Laurilas jüngste Arbeiten in der Einzelausstellung In Their Own Voice [Mit ihrer eigenen Stimme] zu präsentieren. Darin wirft Laurila Fragen der scheinbaren Transparenz unserer bildlichen Wahrnehmung und des betrachtet Werdens auf. Ein charakteristischer Wesenszug von Laurilas Œuvre ist der Gebrauch existierenden Bildmaterials, wie hier die Verwendung von Abbildungen aus alten Medizinbüchern. Ihr Interesse liegt in der Auslegung des Konzepts von Wissen durch Bilder, wobei sie hierbei der Dialog zwischen Kontext und Fotografie besonders fasziniert. Laurila spielt mit dem Vermögen der Fotografie, Realität wiederzugeben. Indem sie die Bilder von ihrem eigentlichen Kontext loslöst, stellt die Künstlerin sie in eine herausfordernde Position: Sie lässt sie selbst sprechen, in ihrer eigenen Stimme. Laurilas Interesse an Patientenbildern sind auf ein persönliches Erlebnis zurückzuführen, wobei ihr eigner Körper zum Forschungsgegenstand wurde: “Als ich nackt vor einer Ärztin und ihrer Kamera stand, fühlte ich wie ich selbst verschwand – ich war nichts als Fleisch und Blut, kein Individuum mit Gedanken und Gefühlen. Obgleich die Ärztin meinen Körper akribisch genau fotografierte, hatte ich das Gefühl als sähe sie direkt durch mich hindurch – als wäre ich nicht da.” Die physische Erfahrung, die Laurila hier beschreibt, kann ebenso auf die Abbildungen der unbekannten Patienten übertragen werden. Der Blick des Betrachters trifft auf die Haut des Fotografierten, wandert entlang der Arme, streift die Schultern, nimmt jedoch keine Person oder Identität wahr. Körperliche Erfahrung ist in vielerlei Hinsicht in Laurilas Arbeit präsent. Die halbnackten Körper sind auf transparentes Acrylglas gedruckt, was den Figuren eine transluzente, beinahe schwerelose Wirkung verleiht. Die durchscheinenden Drucke, die mit den in der Fotografie genutzten Glasplatten assoziiert werden können, sind Metaphern für die Zerbrechlichkeit der porträtierten Subjekte. Nach Maurice Merleau-Ponty kommen wir nicht zu einem Kunstwerk um es anzuschauen, sondern um durch das Kunstwerk die Welt zu sehen. Diese Sichtweise erfüllt sich auf poetische Weise, wenn wir auf Laurilas zarte menschliche Figuren treffen, die statt die abgebildeten Individuen zu repräsentieren, eigentlich die Art und Weise reflektieren in der wir die Welt wahrnehmen. Milja Laurila wurde 1982 in Helsinki, Finland, geboren, wo sie auch heute lebt und arbeitet.