Eikon - Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst
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Claudia Angelmaier «Portrait» I Stefan Guggisberg «Entfernung zur Sonne»

Ort
Galerie Parrotta, Stuttgart
Deutschland, 70197 Stuttgart, Augustenstraße 87-89
+49 711 69 94 79 10, www.parrotta.de

von 13.09.2013 bis 26.10.2013
Eröffnung: 12.09.2013 19:00

Zusatzinfo

Stuttgart 13. September - 26. Oktober 2013 Eröffnung am Donnerstag, den 12. September 2013 um 19 Uhr Sonderöffnungszeiten während des 14. Galerienrundgangs «Art Alarm» am 21. und 22. September 2013 Samstag 11 - 20 Uhr und Sonntag 11 - 18 Uhr --- Claudia Angelmaier «Portrait» Claudia Angelmaier beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit medienreflexiven Fragestellungen. In ihren analogen Fotografien untersucht sie in verschiedenen Werkzyklen und Serien das Verhältnis von Original und Kopie oder das Zusammenspiel von Bild und Text. Für die Künstlerin bilden vorgefundene Materialien wie Abbildungen, Objekte oder Textstellen, die sie sammelt und in bestimmten Kategorien ordnet, den Ausgangspunkt. So werden beispielsweise Bücher, Postkarten und Dias zu Protagonisten ihrer großformatigen Werke. Angelmaiers Bilder besitzen dabei einen doppelten Repräsentationscharakter: die Fotografien zeigen sowohl ein Kunstwerk als auch das Medium seiner Repräsentation. Der Bogen von Angelmaiers künstlerischen Arbeiten spannt sich von Bücherskulpturen («Pflanzen und Tiere»), abstrakten Farbfeldfotografien («Color and Gray»), über Postkartenbilder («Works on Paper»), bis hin zu ihrer aktuellen Serie der Doppelbildnisse. In ihrer neuen Serie «Portrait» setzt sich Angelmaier thematisch mit der Zweidimensionalität des Mediums auseinander. In «Portrait» arrangiert Angelmaier bekannte Skulpturen wie den «David» oder die «Uta» ausschnitthaft als Doppelporträt in einem Bild und karikiert damit die Unzulänglichkeiten des Mediums, die Dreidimensionalität eines Körpers oder einer Figur im Raum in einem Bild oder in mehreren Bildern wiederzugeben. In Angelmaiers Bild «Uta» erscheint das Gesicht der bekannten Skulptur gedoppelt, in zweifacher Abbildung. Die unmerkliche perspektivische Verschiebung zusammen mit den Bildüberlagerungen und dem Raster verleihen dem Bild etwas Rätselhaftes. Angelmaiers Uta im Doppelporträt blickt uns direkt und verführerisch aus dem Bild entgegen und macht ihre eigentliche Herkunft vergessen. Claudia Angelmaier (*1972 Göppingen) studierte Kunstgeschichte an der Technischen Universität in Berlin und Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig als Meisterschülerin von Timm Rautert. Sie lebt und arbeitet in Berlin --- Stefan Guggisberg «Entfernung zur Sonne» In den Arbeiten von Stefan Guggisberg ist eigentlich Unfassbares zu sehen. Eben jenes Irgendetwas, etwas, das nicht auf diesen oder jenen Begriff zu bringen wäre – wobei der Begriff des «Unfassbaren» ja eben dieses auf den außerhalb des Bildes stehenden Begriff zu bringen versucht. Aber die Metapher des Unfassbaren drängt sich nicht etwa deswegen auf, weil der Bilderkosmos von Guggisberg in die Abstraktion gleiten und kippen würde oder ungegenständlich wäre. Es sind sehr wohl Dinge zu sehen, die Erinnerungen wecken, wie sich in der kleinformatigen Serie «Entfernung zur Sonne» zeigt: da ein Brett, da ein feuerähnlicher, jedoch tiefblauer Wirbel, dort eine Tür, ein Glas, herumliegende Textilien – und das alles taucht in Räumen auf, die perspektivisch materialisiert sind und teils klare Konturen haben, also in Zimmern oder in einer Art Landschaft. Die Betrachtenden treten in Szenerien ein, die zugleich Geschichten sein könnten, vielleicht auch Träume, Alpträume: Etwas geschieht, etwas ist geschehen, etwas könnte geschehen – so sagt das Gefühl, ohne dieses Geschehen benennen zu können. So genau-vage und unverortbar die Räume, so unidentifizierbar die Geschichten. Die Bilder sind derart sehr narrativ – um sich dem Narrativen sogleich wieder zu entziehen. Sie scheinen illustrativ, der Text aber ist unwiederbringlich verloren gegangen, der hier zu den Bildern geführt haben könnte. Denn es gibt keinen Text. Es gibt nur das Bild. Und das Bild schweigt. Text: Konrad Tobler Stefan Guggisberg (*1980 Thun, Schweiz) studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Timm Rautert und als Meisterschüler bei Neo Rauch. Er lebt und arbeitet in Leipzig.