Eikon - Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst
D / E

Termine suchen

Suchbegriff
- schränken Sie die Suche auf ein Land oder einen Ort ein
- es werden nur Termine von diesem Künstler angezeigt
von bis (TT.MM.JJJJ)

Termin - Detailansicht

Anna Jermolaewa

Künstler | Anna Jermolaewa

Ort
Nexus Kunsthalle Saalfelden
Österreich, 5760 Saalfelden, Am Postplatz 1
+43 6582 74 963, www.kunsthausnexus.com

von 21.05.2016 bis 09.07.2016
Eröffnung: 20.05.2016 20:00

Zusatzinfo

Die Künstlerin Anna Jermolaewa wird eine für die Kunsthalle Nexus neuentwickelte Installation mit Filmen, Fotografien und Objekten zeigen, eine Auseinandersetzung mit Identität, Zugehörigkeit, Heimat sowie mit Aspekten des (künstlerischen) Scheiterns. In allen ihren hintergründig-humorvollen, metaphernreichen, manchmal der Tierwelt entlehnten Arbeiten befasst sie sich mit der menschlichen Existenz, den Ängsten, Sehnsüchten und Überlebensversuchen von Menschen und deren Identitätskämpfen durch die Verstrickung in Kontroll- und Machtstrukturen bzw. durch das Hin-und Hergerissensein zwischen konträren Werten. Wie schon oft hat Jermolaewa für diese Ausstellung einen Rückgriff auf die Geschichte unternommen; sie beschäftigt sich mit der Künstlerpersönlichkeit des russischen Filmregisseurs Sergei M. Eisenstein, der auf dem Gipfel seines Erfolgs in seiner Heimat voller Visionen einer Einladung von Paramount nach Hollywood gefolgt war, um Filme zu realisieren, hier aber aufgrund konträrer politischer und künstlerischer Vorstellungen scheiterte. Und, Ironie des Schicksals: Bei seiner Rückkehr in die Heimat konnte er in dem inzwischen hier etablierten Stalin-System auch nicht mehr Fuß fassen. Für die Ausstellung „A Noble Experiment“ (*) hat Jermolaewa nicht nur intensiv recherchiert, sondern ist auch Eisensteins Weg in Los Angeles gefolgt und hat – mit künstlerischen Interventionen – versucht, sich in seine Situation, sein Ausgeliefertsein in der Fremde, seine Identitätsprobleme, seine künstlerischen Kämpfe, aber auch in seine Begeisterung für den verheißungsvollen goldenen Westen hineinzuversetzen. Sie selbst ist dabei auf ein Amerika gestoßen, in dem existentielle Hoffnungslosigkeit auf skurrile Auswüchse der Entertainmentindustrie stößt. Über diesen Weg kommt Jermolaewa zu Werken mit allgemeingültigen Aussagen über Werte wie Heimat, Identität und (künstlerische) Existenz sowie zu einer Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Wertesystemen von Ost und West – heute wieder aktueller denn je.