Eikon - Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst
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EIKON #55


EIKON #55

Künstler | Sonja Braas | Harald Gsaller | Barbara Sophie Nägle | The Blue Noses | Erwin Wurm | Leo Zogmayer |

Autoren | Johanna Hofleitner | Carl Aigner | Margit Zuckriegl | Monika Schwärzler | Ruth Horak | Ronald Berg | Florian Halm | Amrei Thaler | Nina Schedlmayer | Elisabeth M. Gottfried | Peter Kunitzky | Marion Geier | Marc Peschke | Dirk Ufermann | Walter Seidl | Andrea Winklbauer | Claudia Slanar | Anna Stuhlpfarrer | Naoko Kaltschmidt | Ulrike Lehmann | Gerald Bast | Giorgio G. Campanaro | Manfred Wagner | Silvie Aigner | Raluca Nestor

Sprachen | Deutsch / Englisch
Format | 210 x 280 mm
ISBN | 3-902250-25-9
92 Seiten

Preis: € 14,00 (inkl. 10% USt)

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Inhalt

Erwin Wurm
Erwin Wurms Antihelden
Ruth Horak

The Blue Noses
oder was Sie schon immer über die Welt wissen wollten
Anna Stuhlpfarrer

Leo Zogmayer
Carl Aigner im Gespräch mit Leo Zogmayer
Carl Aigner

Harald Gsaller
Libellenlarven / Larvenhüllen
Monika Schwärzler

Barbara Sophie Nägle
Sonja Braas
Naturkatastrophen und die Ästhetik des Schreckens
Ulrike Lehmann

Forum

Europäische Kunstszenen im Off. Walter Seidl im Gespräch mit Florian Waldvogel und Kenneth Zammit Tabona
Walter Seidl

25 Jahre Sotheby´s Österreich
Marion Geier

Zum 80.Geburtstag von F.C. Gundlach. Ein Interview von Ronald Berg Ronald Berg

Gesellschaftliche Signifikanz von Fotografie am Beispiel der Publikation "Tony Vaccaro" mit Texten von
Giogio G. Campanaro, Gerald Bast, Manfred Wagner

Mensch und Maschine: Zum Tod des Architekturfotografen Heinrich Heidersberger
Marc Peschke

Ausstellungsbesprechungen

Why Pictures Now
Nina Schedlmayer

MOMENT! Fritz Simak
Margit Zuckriegl

Elfie Semotan - gleichschwer
Silvie Aigner

Cindy Sherman. Retrospektive
Peter Kunitzky

Tamaro Horáková + Ewald Maurer: Arbeiten 1996 - 2006
Johanna Hofleitner

Heute kein Evidenzproblem
Andrea Winkelbauer

Kurt Kren. Das Unbehagen am Film
Claudia Slanar

Die Blinden - Eine Portraitserie von Oliver Sieber
Dirk Ufermann

Paul Albert Leitner - Der Zauber der Peripherie/ Kuba-Rumänien
Raluca Nestor

Rezensionen

Francois-Marie Banier - Perdre la Tête
Amrei Thaler

Mensch! Photographien aus Dresdner Sammlungen
Naoko Kaltschmidt

Editorial

Wunder oder Katastrophe? Im einen liegt das andere verborgen, und es liegt an uns, welches wir nach oben kehren. Es liegt an unserem Blick, wie die Welt sich zeigt.

Wir lesen und hören täglich von Welten, die untergehen, von der eines einzelnen Menschen, dessen Familie mit einem Bombenschlag ausgerottet wird, und von der eines ganzen Kulturstammes, der mit Naturgewalt weggespült oder Menschengewalt niedergerissen wurde. Wir sehen Bilder, die uns die Worte rauben. Wir fühlen uns wie gelähmt, ohnmächtig, gegen den Schwindel anzukämpfen. Vielleicht sollten wir die Zeitung morgen nicht aufschlagen, den Fernseher ruhen und das Radio schweigen lassen. Dann erholen sich unsere Sinne und unser Blick, und plötzlich werden wir wieder der Wunder gewahr, die zwischen den Bombensplittern wie Pflanzen durch den Asphalt brechen.

Why pictures now? Diese Frage ist nicht nur der Titel einer aktuellen Fotografieausstellung eines großen Wiener Museums. Sie blickt uns in einer Zeit der weltweiten Unruhen von metergroßen Plakaten wie ein Mahnmal der Reflexion entgegen. Doch gerade jetzt wird die Macht der Bilder spürbar und die Kraft der Künstler wirksam, die es vermögen, unseren Blick auf das Wunderbare und Wundersame zu lenken.

SONJA BRAAS und BARBARA SOPHIE NÄGLE behandeln in ihren subtilen Bildern unabhängig voneinander und jede in ihrer eigenen Sprache die Thematik der Naturkatastrophe. Ihre Bilder zeigen Natur ohne Menschen, aber oftmals Natur, die von Menschen zerstört wurde und der dennoch wie durch ein Wunder eine schaurige Schönheit innewohnt. HARALD GSALLER befreit in seinen Portraits leere Insektenhüllen aus der Hand des Todes und schenkt ihnen, die doch Leben gebären, auf poetische Weise ihr eigenes zurück.

ERWIN WURM versucht mit Hilfe der bekannten Handlungsanweisungen das Äußerlich-Repräsentative des Portraits aufzubrechen. Wieder sind es „One-Minute-Sculptures“, doch mit dieser Gruppe bisher unveröffentlichter Bilder dringt Wurm in das Innere der Personen vor, er kehrt ihre von der Gesellschaft als solche bezeichneten Schwächen nach außen und transferiert sie, durch den Mut der Dargestellten selbst, zu Stärken.

Ihren Namen verdankt die sibirische Künstlergruppe BLUE NOSES den blauen Verschlusskappen, die sie während einer Protestaktion gegen die Nullenumstellung der Computer 1999 in einem Luftschutzkeller wie Clownnasen trugen. Ihre Videoarbeiten sind voll bissigen und hintersinnigen Humors und kennen kein Tabu. Sie spiegeln auf ironische Weise und mit schwarzem Humor die Verrücktheit der Menschen wider und versetzen uns in herzhaftes, panisches Lachen.

LEO ZOGMAYER spricht im Dialog mit Gründungsherausgeber Carl Aigner von bildartigen Flugblättern und darüber, dass Wissen eher blind macht als sehend. Ihn interessiert nicht das Einrahmen der Welt, vielmehr das Ausrahmen und Freilassen. Und davon sprechen seine Fotografien, die uns Mut geben, zeit-los zu werden.

„Weil man sich und die Welt um einen vergisst, wenn man in ein Gesicht sieht, das einen in seinen Bann zieht, einem eine ganze Welt preisgibt und man beschließt, diesen einzigartigen Moment mit seiner Kamera festzuhalten.“ So erklärt Francois-Marie Banier den Titel seines neuen Buches „Perdre la Tête“, das wir Ihnen, liebe LeserInnen, in dieser 55. Ausgabe von EIKON vorstellen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einzigartige Momente bei Ihrer Lektüre und freuen uns, Sie weiterhin als unsere Gäste auf den zahlreichen Kunstmessen, bei denen EIKON alljährlich vertreten ist, begrüßen zu dürfen. In diesem Herbst sind das das Art Forum Berlin (30. September–4. Oktober), die Art Cologne (1.–5. November) und die Paris Photo (16.–19. November). Diesmal präsentieren wir Ihnen gleich drei brandneue Editionen, zwei von Leo Zogmayer und eine von Elfie Semotan, deren künstlerisches Werk derzeit in einer umfangreichen Ausstellung gewürdigt wird.

Mit der nächsten Ausgabe feiert EIKON seinen 15. Geburtstag. Freuen Sie sich aus diesem Anlass schon heute mit uns auf eine Spezialnummer zum Thema „15 Jahre Fotografie und Medienkunst in Österreich“, die pünktlich zur Geburtstagsfeier Anfang Dezember erscheint.

Elisabeth M. Gottfried im Namen des EIKON-Teams

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