EIKON # 98
Künstler | Camille Henrot | Matthias Klos | Brigitte Kowanz | Katharina Stiglitz | James Welling | Erwin Wurm |
Carl Aigner | Gregor Auenhammer | Thomas Ballhausen | Simon Bowcock | Nela Eggenberger | Robert Gander | Tania Hölzl | Georgia Holz | Ruth Horak | Suzuan Kizilirmak | Peter Kunitzky | Katharina Manojlovic | Petra Noll-Hammerstiel | Günther Oberhollenzer | Maria Rennhofer | Veronika Rudorfer | Roland Schöny | Walter Seidl | Denise Helene Sumi | Thomas D. Trummer | Axel Wieder
Sprachen | Deutsch / Englisch
Format | 280 x 210 mm
ISBN | 978-3-902250-90-2
92 Seiten
Preis: € 15,00 (inkl. 10% USt)
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PORTFOLIO
CAMILLE HENROT | Roland Schöny
KATHARINA STIGLITZ | Veronika Rudorfer
JAMES WELLING | Ruth Horak
MATTHIAS KLOS | Georgia Holz
LA BIENNALE DI VENEZIA
BRIGITTE KOWANZ | Maria Rennhofer
ERWIN WURM | Carl Aigner
PROJECTS
ROMAN SIGNER. Wasserskulptur
WERKPORTRAIT
JULIA ROHN. Strohhalmstudie (3)
ARTS & STUDIES
MARA NOVAK
IM FOKUS
FRAGMENTIERTE WELT(EN)
Die fotografische Collage in Werken der Gegenwartskunst | Günther Oberhollenzer
FORUM
Im Gespräch: Edward Burtynsky | Walter Seidl
AUSSTELLUNGEN
Two Sophisticated Austrians in Self-Portraits. Sabine Groschup, Paul Albert Leitner | Robert Gander
Strange and Familiar. Britain as Revealed by International Photographers | Simon Bowcock
Marina Abramovic. The Cleaner | Axel Wieder
Allan Sekula. Okeanos | Denise Helene Sumi
Gabriele Rothemann. QUIRE. Vierundzwanzig Vogelkäfige | Veronika Rudorfer
Watching You, Watching Me. A Photographic Response of Surveillance | Suzan Kizilirmak
Ein Fest des Staunens. Charlotte Moorman und die Avantgarde | Tania Hölzl
PUBLIKATIONEN
Nikolaus Korab: Schattenlicht | Gregor Auenhammer
Inka & Niclas Lindergard: The Belt of Venus and the Shadow of the Earth | Katharina Manojlovic
Nanni Baltzer, Martino Stierli (Hg.): Before Publication | Nela Eggenberger
Cinéma mon amour: Kino in der Kunst | Peter Kunitzky
Birgit Graschopf: Ober flächen tiefe | Veronika Rudorfer
Andreas Müller: Similes. Nebulae | Thomas Ballhausen
Editorial
In Zeiten digitaler Glätte und makelloser Retusche, die seit den 1990ern mit den neuen Möglichkeiten der Bildbearbeitung Einzug gehalten haben, sind augenfällige Übergänge zwischen zwei oder mehreren verschiedenen Bildebenen längst kein Thema mehr; zumindest keines, mit dem sich KünstlerInnen mangels Alternativen befassen müssten. Gegenwärtig scheint jedoch die Euphorie über die in den letzten Dekaden vorherrschende Ästhetik nahtloser Bildmanipulationen und allzu homogener Fotoamalgame etwas abgeklungen zu sein. 100 Jahre nachdem Hannah Höch, Raoul Hausmann, John Heartfield und andere WegbereiterInnen des Dadaismus die Fotocollage für sich entdeckt hatten, weist die Fotografie nämlich wieder auffällig viele analoge Bildmontagen auf, welche die offenkundige Konstruktion ihrer Kompositionen (durch geradezu provisorisch anmutende Überlagerungen) als wesentliches Stilmittel einsetzen. Mag vielleicht auch ein Gefühl der Nostalgie bezüglich der analogen Ära beim künstlerischen Rückgriff auf die Collage mitschwingen, so wäre es doch etwas zu kurz gegriffen, die Diagnose nur darauf beschränken zu wollen; viel eher scheint es der überwiegenden Mehrheit ihrer AnwenderInnen vor allem darum zu gehen, die immer weiter fortschreitenden (medialen) Manipulationsmöglichkeiten der Gegenwart aufzuzeigen.
Grund genug, den Fokus der aktuellen Heftausgabe einmal auf diese vielschichtige künstlerische Technik zu legen. Für „Fragmentierte Welt(en)“ spannt Günther Oberhollenzer deshalb, unter Berücksichtigung vorwiegend zeitgenössischer KünstlerInnen aus Österreich, einen weiten Bogen von der klassischen analogen Collage über die digitale Fotomontage bis hin zur assemblierten Fotoskulptur. Dabei sieht es so aus, als würde gerade heute, wo wir „die Welt trotz all der Bilder und Informationen immer fragmentarischer wahrzunehmen scheinen“ (S. 64), die hundertjährige Technik diese Mechanismen unserer Zeit besonders treffend visualisieren.
Ihr EIKON-Team mit
Nela Eggenberger