Eikon - Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst
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EIKON #103


EIKON #103

Künstler | Johannes Deutsch | Alice Q. Hargrave | Caroline Heider | Alexander Kluge | Nil Yalter |

Thomas Ballhausen | Rainer Bellenbaum | Simon Bowcock | Miha Colner |  June Drevet | Nela Eggenberger | Elisabeth Falkensteiner | Daniela Hölzl | Tania Hölzl | Ruth Horak | Bernhard Jarosch | Carlos Kong | Peter Kunitzky | Maren Lübbke-Tidow | Katharina Manojlović |  Gudrun Ratzinger | Steffen Siegel | Sabine Weier | Margit Zuckriegl


Sprachen | Deutsch / Englisch
Format | 280 x 210 mm
ISBN | 978-3-902250-96-4
92 Seiten

Preis: ausverkauft



Inhalt

PORTFOLIO

Alice Q. Hargrave | Nela Eggenberger
Johannes Deutsch | Margit Zuckriegl
Caroline Heider | Ruth Horak
Nil Yalter | Carlos Kong
Alexander Kluge | Rainer Bellenbaum

ARTS & STUDIES

Mariia Sizikova—Elisabeth Falkensteiner

EVENT

Im Depot. Ein exklusiver Studio Visit mit Gabriele Rothemann

IM FOKUS: Still Life

Zum Eigensinn der Dinge, der Bilder, der Fotografie. Stillleben in fotografischen Konzepten der Gegenwart—Maren Lübbke-Tidow

AUSSTELLUNGEN

Shape of Light. 100 Years of Photography and Abstract Art | Simon Bowcock
Alfred Seiland | Daniela Hölzl
10. Berlin Biennale | Sabine Weier
20 Propositions | Tania Hölzl
Multiply, Identify, Her | June Drevet
Vom Verschwinden und Erscheinen | Steffen Siegel

COLLECTOR‘S BOOK

Vanessa Winship. she Dances on Jackson

TERMINE

mit Thomas Seelig

PUBLIKATIONEN

Matthias Steinkraus: Rote Rose | Bernhard Jarosch
Philipp Goldbach. FOTO/GRAFIE, Motiv und Metapher der Schrift in der Fotografie | Thomas Ballhausen
Friedl Kubelka vom Gröller. One is not Enough | Gudrun Ratzinger
Jasmina Cibic. Nada | Miha Colner
Stephan Erfurt. On the Road | Peter Kunitzky
Psychoanalytikerin trifft Marina Abramović | Katharina Manojlović

Editorial

Im Zeitalter des allgegenwärtigen Bewegtbildes – vom im Internet kursierenden YouTube-Tutorial über das animierte GIF bis hin zum selbstgemachten Videoclip, die allesamt dank der einfach zu bedienenden Software heute jeder Teenager mit seinem Smartphone erstellen kann – haftet der Beschäftigung mit einem so klassischen Genre wie dem Stillleben etwas Anachronistisches an. Dennoch scheint gerade die Übersättigung mit den erstgenannten, sich viral verbreitenden moving images die Sehnsucht vieler Künstlerinnen und Künstler der jüngeren Generation nach dieser Gattung zu beflügeln, vielleicht eben weil sie gerade statisch, nicht variabel und darum ihrer Erscheinungsform nach irgendwie endgültig ist. Möglicherweise ist es auch der entschleunigte Entstehungsprozess, der Kunstschaffende zu diesem Rückgriff animiert, denn das vor der Kamera Arrangierte ist geduldig, jedenfalls verglichen mit so manch anderen ProtagonistInnen lebendiger Gestalt. Zudem ist es „sicher kein Zufall, dass das Stillleben in einem Moment wieder vermehrt auftaucht, da unsere Bildkulturen im Umbruch sind und fotografische Bilder beginnen, die Sprache zu ersetzen“ (vgl. S. 56).

Die Beobachtung, dass eine sich in der Malerei vor 400 Jahren etablierende Tradition trotz der Konkurrenz all der genannten, weit mehr Möglichkeiten bietenden Medien gerade heute in der Fotografie wieder besonders gefragt ist, war Anlass für die Konzeption der aktuellen Ausstellung „Stillleben. Eigensinn der Dinge“ im Kunst Haus Wien (13.9.2018 bis 17.2.2019). Mit dem Fokus in der vorliegenden Heftausgabe lässt die Kuratorin der Schau, Maren Lübbke-Tidow, an ihren Überlegungen zur Bedeutsamkeit dieses gerade für das fotografische Medium so wichtigen Genres teilhaben und streicht dabei anhand einer exemplarischen Auswahl zeitgenössischer Positionen die Bandbreite der verhandelten Forschungsfelder und -ergebnisse hervor.

„Mit dem Stillleben verlangsamt sich das Sehen: Seine Bildräume entfalten Präsenz“, so eine der Schlussfolgerungen der Autorin. Wir wünschen Ihnen als LeserInnen somit die ausreichende Muße, die Kompositionen in ihrer Vieldeutigkeit zu erfahren.

Nela Eggenberger
für EIKON, September 2018