EIKON #115
Künstler | Ursula Biemann | Alan Butler | Tina Lechner | Tony Oursler |
Carl Aigner | Simon Bowcock | Pia Draskovits | Anne Katrin Feßler | Ramona Heinlein | Ameli M. Klein | Marion Krammer | Peter Kunitzky | Fabian Müller-Nittel | Annemarie Nowaczek | Lara Pan | Danièle Perrier | Gerald Piffl | Markus Reindl | Florian Ronc | Mona Schubert | Michael Stoeber | Erik Vroons | Sabine Winkler
Sprachen | Deutsch / Englisch
Format | 280 x 210 mm
ISBN | 978-3-904083-08-9
108 Seiten
Preis: € 15,00 (inkl. 10% USt)
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PORTFOLIO
Tony Oursler | Lara Pan
Tina Lechner | Anne Katrin Feßler
Alan Butler | Mona Schubert
Ursula Biemann | Pia Draskovits
ARTS & STUDIES
Peter Kozek | Florian Ronc
IM FOKUS: NFTs
Agents of Change. Blockchains, NFTs und der Strukturwandel 2.0 | Fabian Müller-Nittel, Markus Reindl
AUSSTELLUNGEN
Yael Bartana. Redemption Now | Peter Kunitzky
Nikolaus Korab. Portraits und Bilder von Menschen | Carl Aigner
Outside the Algorithm | Simon Bowcock
Shifting Proximities | Erik Vroons
Jewgenij Chaldej. Der Fotograf der Befreiung | Marion Krammer
Jeder Mensch ist ein Künstler. Kosmopolitische Übungen mit Joseph Beuys | Danièle Perrier
Tell Me What You See. Skrein Photo Collection | Gerald Piffl
Zanele Muholi. Zazise | Michael Stoeber
TERMINE
mit Lucie Stahl
COLLECTOR‘S EDITION
Karimah Ashadu—Open Shields
PUBLIKATIONEN
Jürgen Klauke. Antlitze | Ramona Heinlein
Natascha Auenhammer. 104.068.800.000/60 SEC. | Carl Aigner
Japan Revisited 202X. Then-Now-After | Sabine Winkler
Aneta Grzeszykowska. Family Skin | Annemarie Nowaczek
Editorial
„Die Museumsleute, die von Aura schwärmen, haben Walter Benjamin nie verstanden“, so Peter Weibel in der letzten Ausgabe von EIKON. Schließlich sei diese „ein Teleerlebnis, in Wirklichkeit ein Fernerlebnis“, und habe demnach nichts mit einer „Nähe“ gemein(1), wie der Autor im Anschluss an Benjamin, der die Aura einst als „einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag“(2), beschrieb. Selbst wenn man als RezipientIn den bahnbrechenden Aufsatz des deutschen Philosophen nicht im Sinne einer notwendigen Digitalisierung des Kunstbetriebs interpretiert hätte, ist spätestens seit der aufsehenerregenden Versteigerung der Digitalcollage Everydays: The First 5000 Days von Beeple durchgedrungen, dass in puncto technischer Reproduzierbarkeit massenmedial verbreiteter Kunst eine neue Ära angebrochen ist: Denn dank der NFTs (Non-fungible Tokens), die digitale Dateien vor unerwünschter Vervielfältigung schützen, muss wohl ein Gros der bisherigen Medientheorien neu gedacht werden. Mit dieser nun für die Kunst entdeckten Technik haben vor allem Media Artists ein wertvolles Tool erhalten, um ihre Werke als Unikate auszuweisen, was letztlich Folgen für jeden in Zukunft stattfindenden Kunsthandel haben könnte. Dass all die mit dieser neuen Entwicklung einhergehenden Auswirkungen auf die Themen Autorschaft, Verwertungsrechte oder Kunstmarkt zum jetzigen Zeitpunkt keineswegs abschätzbar sind, war auch den Kuratoren der Ausstellung „Proof of Art. Eine kurze Geschichte der NFTs …“ (noch bis 15. September im Francisco Carolinum in Linz) gleich mit Beginn der Vorbereitungen der Schau bewusst. Aus diesem Grund ist der diese Heftausgabe bestimmende Fokus, gestaltet von Fabian Müller-Nittel und Markus Reindl, als eine Art durchgehendes Experiment angelegt, welches einerseits die während des Vorbereitungsprozesses dieser Ausstellung aufgekommenen (mitunter ganz praktischen) Fragen rund um NFTs einbettet, andererseits zugleich Grundlagenforschung zum Thema betreibt.
Nela Eggenberger
für EIKON, September 2021
(1) Peter Weibel, „,Die Museumsleute, die von Aura schwärmen, haben Walter Benjamin nie verstanden.‘ Über den notwendigen Digitalisierungsschritt von Kultureinrichtungen“, in: EIKON #114, 6/2021, S. 56.
(2) Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, Frankfurt/Main 2007, S. 18.