EIKON #51
Artists | Robert F. Hammerstiel | Mihael Milunovic | Walter Niedermayr | Michal Rovner |
Authors | Johanna Hofleitner | Rainer Metzger | Carl Aigner | Margit Zuckriegl | Ruth Horak | Margarethe Szeless | Florian Halm | Elisabeth M. Gottfried | Peter Kunitzky | Marion Geier | Doris Berger | Gabi Zrost | Elisabeth Voggeneder | Patricia Grzonka | Johanna di Blasi | Anna Hanreich
Languages | german / english
Format | 210 x 280 cm
ISBN | 3-902250-20-8
78 pages
Price: sold out
Content
Walter Niedermayr
Von Raum zu Raum
Gabi Zrost
Robert F. Hammerstiel
Schönheit in unsere nüchterne Welt!
Ruth Horak
Mihael Milunovic
The Ghosts - Les Images Revenantes
Florian Halm
Michal Rovner
Gleich einer Symphonie des Lebens
Elisabeth M. Gottfried
Forum
András Pálffy, Architekt in Wien im Gespräch mit Rainer Metzger
Rainer Metzger
Institutionen
Fondation Herzog, Basel
Anna Hanreich
Ausstellungsbesprechungen
Brüche und Realitäten - Fotografie aus dem Iran
Elisabeth Voggeneder
Jeff Wall. Photographs 1978-2004
Margarethe Szeless
Massimo Vitali, Fotografie 1995-2005
Johanna Hofleitner
Yoko Ono
Patricia Grzonka
Luxemburgs Beitrag auf der Biennale von Venedig
Johanna Di Blasi
Diane Arbus - Revelations
Peter Kunitzky
Rezensionen
Martin Munkácsi - eine Monographie
Margit Zuckriegl
Polaroide Gesten
Doris Berger
Susan Sontag: Worauf es ankommt
Peter Kunitzky
Portrait im Aufbruch
Marion Geier
Editorial
Vor zwei Jahren repräsentierte sie Israel bei der Biennale in Venedig, im Oktober dieses Jahres widmet ihr das Jeu de Paume in Paris eine Einzelausstellung, für EIKON gab MICHAL ROVNER ein Exklusiv-Interview, in dem sie über die von ihr gegründete Schule in Tel Aviv, die „Camera Obscura“, und ihr jüngstes Projekt, eine permanente Installation im Yad Vashem, dem Museum für die Geschichte des Holocaust in Israel, spricht. In ihrem umfassenden photographischen und filmischen Werk erzählt sie keine Geschichten, sondern lässt vielmehr die Kräfte, die zwischen Mensch und Natur wirken, spürbar werden. Das Element der Veränderung und jenes der Wiederholung bestimmen Rovners Arbeiten, die so zu Manifesten der Zeit werden und gleichsam Zeugnis für deren Unfassbarkeit.
MIHAEL MILUNOVIC setzt sich in seiner neuesten Arbeit intensiv mit diesem Begriff der Zeit auseinander, vor allem mit dessen Dekonstruktion. Wiederentdeckte Glasnegative von der Jahrhundertwende zeigen Spuren der Zeit, die einzelne Identitäten ausgelöscht haben. Milunovic gibt diesen „Relikten der Vergangenheit“ einen neuen Stellenwert und fordert den Betrachter auf, aktiv an der neuerlichen Bildfindung teilzunehmen, die den Begriff der Camouflage mitdiskutiert. Um Identität, respektive deren Auslöschung, geht es auch in den „Private Stories“ von ROBERT F. HAMMERSTIEL, dessen Interesse den massengefertigten Waren, der Synthetisierung der Welt gilt. Erstmals holt er nun den Menschen selbst auf die Bühne, die in den Musterhäusern der Blauen Lagune, einer Fertighaus-Park-Anlage bei Wien, aufgebaut ist. In diesem konstruierten Zuhause führt uns Hammerstiel die Diskrepanz von Schein und Realität vor Augen, indem er die Menschen vor den Kulissen ihrer trauten Heime zeigt, in denen sie sich nichts mehr zu sagen haben.
Der Begriff des „Zuhause“ muss unter einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet werden, wenn man die Räume einer Justizanstalt ins Auge fasst. Räume, denen der Versuch zugrunde liegt, die „notwendigsten“ Dinge eines „Zuhause“ auf die in diesem Zusammenhang bestmögliche Weise zu konstruieren, der aber durch die vorausgesetzte Funktionalität dieser Räume nur missglücken kann. WALTER NIEDERMAYR s Blick folgt in eindrücklichen Arbeiten diesen Räumen. Wie sie von ihren Bewohnern empfunden werden, versucht uns Gabi Zrost, Psychologin und Psychiaterin an der Jugendstrafanstalt Gerasdorf bei Wien, aus ihren Erfahrungen mit den Insassen zu vermitteln. Wir freuen uns, Ihnen in dieser Ausgabe von EIKON ein weiteres Mal einen neuen Werkzyklus Niedermayrs erstmalig präsentieren zu können (in diesem Zusammenhang verweisen wir Sie besonders auf den EIKON Sonderdruck # 7 „Raumfolgen“).
In unserem Forum unterhält sich Rainer Metzger auf seinem Weg durch die 25 neuen EU-Beitrittsländer dieses Mal mit András Pálffy, Architekt in Wien, über dessen Namen, über Ungarn und über dessen Metier, die Architektur, die einmal mehr in dieser Ausgabe eine Konstruktion von Räumen ist und diejenige unter den Künsten, an der sich – so Metzger – der Zustand der Öffentlichkeit und die Möglichkeiten eines Gemeinwesens am deutlichsten ablesen lassen.
Lesen Sie weiter über eine spannende photographische Sammlung und Sehenswertes in Ausstellungs-Räumen, über Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt und Termine, die Sie keinesfalls versäumen sollten, und haben Sie vor allem eine schöne Zeit beim Lesen dieser 51. Ausgabe von EIKON.
Elisabeth M. Gottfried für das EIKON-Team